Du fühlst dich in deiner Fahrschule nicht wohl, kommst mit dem Fahrlehrer nicht zurecht oder hast das Gefühl, dass du nicht richtig vorankommst? Keine Sorge – ein Fahrschulwechsel ist grundsätzlich erlaubt und kann dir helfen, deine Führerscheinausbildung erfolgreich abzuschließen. Doch wie läuft so ein Wechsel genau ab? Was kostet er? Und was passiert mit den bereits absolvierten Fahrstunden? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst.
Der erste Schritt: Neue Fahrschule finden
Bevor du deine bisherige Fahrschule kündigst, solltest du dich zunächst nach einer neuen umsehen. Nicht jede Fahrschule nimmt Wechselschüler sofort auf. Kläre daher im Vorfeld, ob deine Wunschfahrschule Kapazitäten hat und bereit ist, dich weiter auszubilden. Gute Kommunikation ist hier entscheidend: Sprich offen über deinen bisherigen Ausbildungsstand und warum du wechseln möchtest.
Vertrag kündigen: Form und Frist beachten
Hast du eine neue Fahrschule gefunden, folgt der nächste Schritt: die Kündigung deines Ausbildungsvertrags bei der alten Fahrschule. Dieser ist in der Regel unbefristet, das heißt, du kannst ihn unter Einhaltung der im Vertrag vereinbarten Kündigungsfrist schriftlich beenden. Achte darauf, dass die Kündigung per Brief oder E-Mail erfolgt und du eine Bestätigung erhältst – so bist du rechtlich auf der sicheren Seite.

Wichtig: Bereits gezahlte Gebühren wie die Grundgebühr oder Kosten für absolvierte Theorie- oder Praxisstunden werden in der Regel nicht erstattet. Ein finanzieller Verlust lässt sich daher meist nicht ganz vermeiden – vor allem, wenn du früh im Ausbildungsprozess wechselst.
Ausbildungsnachweise mitnehmen: So bleiben deine Stunden gültig
Du hast bereits Theorieunterricht besucht oder Fahrstunden genommen? Dann fordere bei deiner alten Fahrschule eine Bescheinigung über deinen Ausbildungsstand an. Laut den offiziellen Regelungen sind diese Nachweise zwei Jahre lang gültig. Das bedeutet: Wenn du innerhalb dieser Zeit zur neuen Fahrschule wechselst, kannst du dir deine bereits geleisteten Stunden dort anrechnen lassen.

Dazu gehören:
- Anzahl der Theorieunterrichte
- Sonderfahrten (z. B. Autobahn, Nachtfahrt)
- Normale Fahrstunden (sofern dokumentiert)
Die neue Fahrschule wird auf Basis dieser Nachweise entscheiden, ob sie weitere Ausbildungseinheiten für erforderlich hält.
Fahrerlaubnisbehörde informieren
Ein oft übersehener, aber entscheidender Schritt: Informiere die zuständige Fahrerlaubnisbehörde über deinen Fahrschulwechsel. In vielen Fällen übernimmt die neue Fahrschule diesen bürokratischen Vorgang für dich. Dennoch ist es sinnvoll, sich selbst zu erkundigen, ob alle Unterlagen korrekt übermittelt wurden – insbesondere, wenn die praktische Prüfung bevorsteht.
Auch die Prüfungsakte muss aktualisiert werden, was meist durch den TÜV oder die DEKRA geschieht. Dafür fällt eine TÜV-Gebühr von etwa 23 Euro an.
Welche Kosten entstehen beim Fahrschulwechsel?
Ein Fahrschulwechsel kann zusätzliche Kosten mit sich bringen, die sich wie folgt zusammensetzen:
- Anmeldegebühr bei der neuen Fahrschule: Diese fällt meist erneut an und kann je nach Ausbildungsstand und Region unterschiedlich hoch sein.
- TÜV-/DEKRA-Gebühr: Für die Übertragung deiner Prüfungsakte bei der Fahrerlaubnisbehörde (ca. 23 Euro).
- Verlust bereits gezahlter Beträge: Nicht genutzte Leistungen der alten Fahrschule werden in der Regel nicht rückerstattet.
Rechne daher mit zusätzlichen Kosten zwischen 50 und 250 Euro, abhängig davon, wie weit du in der Ausbildung fortgeschritten bist.
Fahrlehrerwechsel als Alternative?
Nicht immer ist ein kompletter Fahrschulwechsel notwendig. Wenn es nur an der Chemie mit dem Fahrlehrer liegt, kann auch ein interner Fahrlehrerwechsel innerhalb derselben Fahrschule helfen. Sprich offen mit der Fahrschulleitung – professionelle Fahrschulen haben Verständnis für solche Anliegen und helfen dir dabei, die passende Lösung zu finden.

Wechsel möglich, aber gut planen!
Ein Fahrschulwechsel ist grundsätzlich jederzeit möglich und kann dir dabei helfen, deine Führerscheinausbildung stressfrei fortzusetzen – vorausgesetzt, du planst den Wechsel sorgfältig. Kläre die wichtigsten Punkte mit deiner neuen Fahrschule, kündige korrekt und organisiere die Übertragung deiner Ausbildungsnachweise und Prüfungsakte. So sparst du Zeit, Geld und Nerven.